Kirche San Martino – Nereto
Es war im Jahre 1188 als durch eine päpstliche Bulle von Clemenz III., der Heilige Martin mit dem Zusatz „ad Gaglianum“ versehen wurde. Auch wenn bei der Kirche im 19. Jahrhundert eine radikale Umgestaltung erfolgt ist, weisen doch viele Ähnlichkeiten zu der nahe gelegenen Kirche Santa Maria a Vico auf einen romanischen Ursprung hin.
Auf die Hauptberührungspunkte ist man bei der Fassade gestoßen, welche schmucklos und nüchtern im mittleren Teil mit einem Rad-Rundfenster verziert ist, welches in Originalform restauriert wurde.
Genauso schlicht ist der Grundriss der Kirche mit drei Kirchenschiffen, wobei das Hauptschiff die doppelte Breite der Seitenschiffe aufweist und in einer halbrunden Apsis endet. Der Giebel ist ganz aus Travertin-Stein und endet in horizontaler Linie. Über dem Rundbogeneingangstor befindet sich eine aus jüngerer Zeit stammende, schöne Rosette aus Stein aus Manoppello, währenddem sich über dem Chor das Bild der Maria SS. della Purità befindet, zu deren Ehren jeweils am dritten Sonntag im Oktober ein Fest stattfindet.
Die silberne Büste des Heiligen Martin, Schutzpatron von Nereto, befindet sich nicht im Innern der Kirche sondern aus Annehmlichkeitsgründen für die Bewohner von Nereto in der Pfarrkirche der Madonna della Consolazione, welche sich im Dorfzentrum befindet. Das Bild des Heiligen ist jedoch trotzdem vorhanden und ist über dem Eingangsportal der Kirche in Travertin-Stein gehauen. Es stellt einen berittenen Krieger dar, der seinen Mantel in zwei Stücke teilt, um die Nacktheit eines armen Alten zu bedecken, der um Erbarmen fleht. Der Stein wurde so gehauen in den Resten der alten Kirche entdeckt und bei der neuen Kirche zur Erinnerung für die Einwohner angebracht.